Zen Seminar Zwei

Tag zwei war so spannend wie der Erste. Die Zeit flog dahin. Viel erlebt, viel gestaunt und erfrischt - dazu noch eine Portion Verwirrung und das Bedürfnis noch eine Weile darüber nachzudenken. Wellness einmal anders.

Zen Seminar Eins

Das erste Zen Seminar ist überstanden. Es war so interessant, dass man gar nicht merkte wie die Zeit verflog. Dazwischen ein Mittagessen nach den Fünf Elementen und zum Abschluss eine Teezeremonie. Ein guter Tag und seltsamer Weise bin ich überhaupt nicht erschöpft, sondern ganz munter. Nach einem Tag Arbeit sieht das anders aus. Entgegen meiner Erwartungen waren jede Menge Männer dabei. Mal sehen, was der zweite Tag bringt.

Zen-Wochenend-Abenteuer

Vor Wochen hatte ich mich zum Zen angemeldet. Grund war die indische Kollegin, die mich regelmäßig in den Wahnsinn treibt. Jetzt rückt der Kurs näher und ich lasse mein Handy an, falls eine Absage kommt und der Kurs nicht stattfindet. Nicht passiert. Also werde ich mich wohl auf dieses Zen-Wochenend-Abenteuer begeben und mich überraschen lassen.

dünnhäutiger

Hat mir sogar mein Kollege, der der Fünfzig schon sehr nahe steht, bestätigt. Man wird mit dem Alter dünnhäutiger. Hatte ich doch gedacht, man würde eher abhärten - nichts da - empfindlich ist angesagt. Die Nachrichten, die Zeitungen, die täglichen Berichte über die Situation in Burma, sie machen etwas mit mir. Mich betroffen ohne, dass daraus eine Handlung erfolgen kann. Stattdessen: Ratlosigkeit.

Schirme und Uhren

Herrenschirme sind eindeutig besser als Frauenschirme. Sie sind etwas größer, etwas schwerer, aber eindeutig haltbarer und bessere Farben. Was soll man denn mit der Farbe Rosa anfangen?? Grausig. Ausserdem trage ich eine Herrenuhr. Da kann man wenigstens etwas darauf erkennen. Mag vielleicht am Alter liegen?

Seine Heiligkeit

Dalai Lama der XIV. war bei uns im Hessenland mit einer Botschaft, über die ich einfach nicht hinwegkomme. Dachte ich doch immer, dass was einen Menschen ausmacht sind seine Sympathien und Antipathien, seine Vielfalt und Neigungen. Wenn ich jedoch in jedem nur das Positive sehe, was bleibt dann von mir selbst?

Foren

Habe ein bisschen in den einschlägigen Foren gestöbert. Da gibt es ein Forum "40 plus". Hier geht es konsequent um Aussehen - gibt es immer noch nichts Interessanteres, Wichtigeres? OK, ich versuche es bei "50 plus". Hier geht es um Hunderassen, die es heute nicht mehr gibt. Nun, ja. Auf zu "60 plus". Hier geht es um Konzerte. Ist es das, was Frauen beschäftigt oder bin ich einfach nur falsch gelandet?

unentschieden

Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich altern gut oder schlecht finde. Weisheit und innere Gelassenheit sind ja eine gute Sache. Wenn der eigene Chef jünger ist als man selbst, wird es schon kritisch und bei all den Runzeln und Kahlköpfen, die ich auf Schloß Schönbrunn gesehen habe, kommt mir schon das Gruseln. Vielleicht sollte ich über meine Ausflugsziele nachdenken?? Altern ja, aber light bitte.

Freundschaften

Aus meiner Schulzeit ist mir eine geblieben, die ich aufgrund ihrer neuen Lebenssituation Kind nur noch sehr selten sehe. Eine kenne ich aus meiner Studienzeit, die ich ebenfalls aufgrund ihrer Lebenssituation Kinder, fast gar nicht mehr treffe, eine kann ihr Kind gar nicht mehr verlassen und eine ist mir dauerhaft geblieben, obwohl sie Kinder hat. Liegt es daran, dass diese Frauen so spät Mütter geworden sind? Oder gibt es einfach nur die einen, die darin einen Lebensinhalt sehen, und die anderen, die die Lebensinhaltslast nicht auf ihre Kinder abwälzen? Ein Balanceakt.

Wahrnehmung

Auf einmal bemerke ich Dinge, die ich schon über 10 Jahre besitze - kein gutes Gefühl. Die Angst nicht mehr flexibel zu sein, die Lust auf Neues zu verlieren. Die Angst vor Veränderungen, vor neuen Technologien, die ich bei älteren Menschen bemerke, wird das auch mich irgendwann treffen?

Lebensfreude

Der Topf mit der Lebensfreude ist an mir einfach zu schnell vorrübergegangen. Dafür habe ich eine Extraportion Schwere erhalten, wie es mir manchmal scheint. Vielleicht sollte ich es mal mit tanzen versuchen?

bewußter

Wie der nette Slogan einer Frauenzeitschrift "mit 40 ist man zu alt für faule Kompromisse". Ist es das Bewußtsein der Endlichkeit? Hat man keine Lust mehr sich zu verbiegen? Will sich nicht mehr alles gefallen lassen? Lebt man im Jungsein in der Zukunft? Fängt man mit 40 an zu begreifen, dass das Hier und Jetzt das Wichtigste ist? Rote Fäden ziehen sich durch ein Leben. Meine sind Musik, Bücher und Reisen z.B. nach Lateinamerika. Ich sollte nicht zu lange warten.

La Vida

"La vida es una tombola de noche y de día" ein wunderschönes Lied von Manu Chao meiner neuesten Errungenschaft. Läuft auf High Rotation bei mir. Bei einem Arztbesuch das Gespräch an der Anmeldung belauscht, über die ständige Unzufriedenheit zweier Personen, die von sich verlangen glücklich zu sein. Das Leben ist eine Tombola, Tag und Nacht...

Erfahrungen

Meine Freundin fragt nach einer Anwältin. Auch das hätte ich mit 20 nicht gewusst.

Zen

Wenn ich bei meinen Freundinnen erwähne, daß ich mich zu einem Zen-Wochenendseminar angemeldet habe, herrscht sofort reges Interesse. Die erste hat sofort ihren Terminkalender geprüft und festgestellt, dass sie im Urlaub ist. Die zweite hat nach meinem Grund gefragt, darüber nachgedacht, für gut befunden, auf sich bezogen und beschlossen, das sie auch dabei ist. Wir brauchen wohl alle einen Ruhepol in uns. Konnte ich mir mit 20 noch nicht vorstellen, da wollte ich die Welt aus den Angeln heben. Jetzt versuche ich Bodenhaftung zu gewinnen.

erwachsen

Heute hat ein neuer Kollege angefangen, der gerade sein Studium beendet hat. " Er werde jetzt erwachsen" hat er gejammert. Er ist 26 Jahre. Ganz früher habe ich gedacht, dass man automatisch mit 18 erwachsen ist. Habe festgestellt, dass dem nicht so ist. Ab 30 kam mir der Gedanke, dass man nie ganz erwachsen wird und mit 40 finde ich es richtig gut und wichtig, dass man sich etwas kindliches bewahrt - in jedem Alter.

skuril

Heute eine Frauenzeitschrift in der Hand gehabt, die es in zwei Ausgaben gibt. Eine Ausgabe ist für Frauen mit Söhnen, die andere für Frauen mit Töchtern. Was genau wählen Frauen ohne Kinder? Mal abgesehen davon, dass die Zahl der Kinderlosen größer ist.