Frankfurter Kreuz

Vormittags unterwegs zu sein, bedeutet der Schar der Hausfrauen und RentnerInnen zu begegnen. In einer kleinen Reihenhasusiedlung habe ich einen Termin. Vor dem Haus stehen zwei blonde Frauen mit zwei goldfarbenen Labrador Hunden und unterhalten sich über ihre Kinder. Irgendwo im Internet habe ich kürzlich gelesen, dass das "Hausfrauendasein heute einer Blindfahrt über das Frankfurter Kreuz gleiche". Ist mir direkt vor Ort wieder eingefallen.

ab 40

Erstaunt stelle ich fest, dass die Autorin 42 Jahre ist und Bücher über 30 Jährige schreibt. Nun gut, ich zähle nicht zu ihrem Leserkreis. Was will frau mit solchen Geschichten, frage ich mich? Sie ist Bestsellerautorin und ich nicht. Das gibt mir zu denken. Vielleicht wollen wir sie nicht hören, die Geschichten, die uns zu nah sind.

technikaffin und moderne "Kriegsausrüstung"

Mit leichtem Schrecken beobachte ich wie mein Kollege seinen Blackberry "richtig" in die Hülle schiebt. Jetzt weiß ich, warum das Teil so oft bei mir rot blinkt. Ich sollte es anders herum probieren. Technik Spielzeuge mag ich sehr - sie mich leider nicht ganz so sehr. Fühle ich mich doch mit dem Teilchen aufgehoben im Kreise der ernstzunehmenden ArbeitnehmerInnen. "Moderne Kriegsausrüstung" habe ich kürzlich irgendwo gelesen - wie wahr.

Frauen und das Bloggen

Persönlich gewählte Auszüge aus:

Wie im echten Leben

Die meisten Blogs im Netz stammen von Frauen. Doch wenn sie gehört werden wollen, gelten sie als karrieregeil. VON KATRIN STROHMAIE

"Frauen fühlen sich seltener ermächtigt, öffentlich zu sprechen", sagt er. "Das ist das Ergebnis jahrelanger kultureller Prägung." Er nennt das den "langen Arm des Real Life"

"Frauen empfänden es eher als Missbrauch einer sozialen Beziehung, was für Männer normal ist: Netzwerken, um voran zu kommen."

Respekt

Ich habe sie gefunden, die Frau, die den A380 fliegt in Zeit online: Kerstin Felser, Lufthansa. Respekt.

auffällig - unauffällig

Der Kollege schreibt "Piloten und Flugbegleiter/-inen". Als ich ihn auf diesen Rechtschreibfehler aufmerksam mache, fällt mir auf, dass wir in all diesen Jahren nicht in Erwägung gezogen haben, dass es auch Pilotinnen geben könnte. Auffällig - unauffällig.

10 Jahre

Zur 10 jährigen Firmenzugehörigkeit gab es dreimal einen warmen Händedruck. Ich habe mich höflich bedankt. Und einen Tag später einen riesigen Blumenstrauß. So ist das in kleinen Unternehmen. Nie hätte ich gedacht, dass ich 10 Jahre irgendwo arbeiten würde. Die Zeit ist schnell vergangen.

Zukunftspläne

Der erste Kurs der Weiterbildung ist gebucht und beginnt in vier Wochen. Der zweite Kurs ist geplant für 2011. Ein Fernstudium sitzt auch schon als Idee in meinem Kopf. Ich freue mich darauf, lenkt es doch ungemein von Alltäglichem ab und beschäftigt den Verstand.

Unterstützung

Das Land Hessen möchte meine Weiterbildungsambitionen in diesem Jahr unterstützen. Weil ich über 45 Jahre bin. Hat auch etwas Gutes, so ein Alter. www.qualifizierungsscheck.de

Hen Night in Hengasch

In meinem gefühlten "Hengasch" findet lautstark eine dieser Hen Nights statt. Spontan begebe ich mich auf den Weg des Fremdschämens für meine Geschlechtsgenossinnen. Die Serie "Mord mit Aussicht" ist übrigens sehr amüsant und ich fühle mit der Kölnerin, die regelmäßig an den Landgewohnheiten kapituliert.

Minderheitsfrauen

Die Kollegin berichtet, dass sie immer ein Gefühl von Freude überkomme, wenn sie auf einem Geschenk den Aufkleber einer bekannten Parfümerie Kette entdecke. Ob es mir nicht so gehe, fragt sie. Ich denke an die vielen Tierversuche, warum die Menschen ihrer Haut solche Strapazen zumuten und Allergien. Sie schaut ein wenig entsetzt. Ich gehöre wohl zu den Minderheitsfrauen.

ökologisches Gewissen und Geldbeute.

Mein ökologisches Gewissen ist bei der sehr empfehlenswerten Arte Sendung "Schick aber schädlich" auf Alarmstufe rot gegangen. Einer zahlt immer. Wenn wir wenig bezahlen, zahlen die anderen drauf. Musste gleich mal mein Gewissen mit Spontankäufen im Sommerschlußverkauf bei Hess Natur beruhigen. Den wöchentlichen Besuch bei den großen Ketten habe ich ausgelassen. Mal sehen für wie lange.