Leugnen

"Meine Güte, ist der alt geworden" habe ich heute gleich zweimal gedacht. "Altersflecken und graue Haare sind auch schon da". Auch wenn ich mir große Mühe gebe, mich nicht für eitel halte, nehme ich doch Notiz von solchen Merkmalen. Schade eigentlich. Ich weiß, wir werden nicht hübscher, die Haut wird schlaff, die Haare grau und doch tun wir so, als sei altern ein Makel, den es möglichst lange zu vertuschen gilt. Wer macht den ersten Schritt und lebt damit? Ich bin offensichtlich noch nicht so weit. Ist es letztlich das Sterben, das wir leugnen wollen?

Mütter

Meine Mutter ist 30 Jahre älter als ich, erwähnt ungeniert meine grauen Haare und will ganz plötzlich nachdem ihr Ehemann verstorben ist, mit mir Kaffee trinken gehen. Eigentlich nicht mit mir, sondern lieber mit meinem Mann. Männer mochte sie schon immer mehr. Zum Glück ist sie auch ein bisschen vergesslich geworden und es besteht keine akute Kaffee-Trink-Gefahr. Dass es auch meinen anderen weiblichen Bekannten mit ihren Müttern kein Deut besser ergeht, entlockt mir zugegebenermaßen ein Lächeln. Wir sind eben doch die Sandwich-Generation. Auf der einen Seite die Last des Nachwuchs, auf der anderen Seite die Last der alten Eltern.

PQ-Test

In meinen 17 Jahren Berufstätigkeit den ersten PQ-Test eines online Assessment Centers absolviert. Der erste Test ging um Organisation, danach Rechenaufgaben, Analytisches Denken - Zuordnungen erkennen, Emails sortieren und zum Schluss Wortschatz Aufgaben. Das ist allerdings erst der Anfang. Ist man weitergekommen, bekommt man ein Telefoninterview mit einem Psychologen und wird dann bei Bestehen eingeladen. Vor 17 Jahren hatte ich mich bei diesem Arbeitgeber schon einmal beworben, war zu einem Testtag eingeladen worden und habe am Ende einen Arbeitsvertrag bekommen, den ich nie unterschrieben habe. Offensichtlich habe ich noch eine Rechnung offen. Kann es sein, dass das alles vor diesen vielen Jahren wesentlich einfacher war? Die schwierigere Variante hat zumindest ihren Reiz.

Hier und Jetzt

Eigentlich sollte man im Hier und Jetzt zuhause sein - wer weiß schließlich, was morgen ist. Trotzdem fühlt es sich gut an, wenn man für den Rest des Jahres schon ein paar Urlaube einreicht. Das mit dem Hier und Jetzt klappt noch nicht so wirklich gut. Dafür habe ich mich für den nächsten Zen Kurs angemeldet - im September.

heiraten

Ein Männergespräch über Heiraten zwangsmitgehört. Der eine ist entsetzt wie viel Frau Ex-McCartney für "die paar Jahre" bekommt. Er werde niemals heiraten. Ausgelassen haben die beiden, dass Herr McCartney bewusst keinen Ehevertrag gemacht hat, dass Frauen bei gleicher Arbeit weniger verdienen, dass sie meistens an den Kindern hängen bleiben und später weniger Rente bekommen etc. .... Vielleicht hätte ich doch den Mund öffnen sollen - etwas beizutragen hätte ich in jedem Fall gehabt.

Dummheit

Der junge Kollege berichtet stolz, dass er keine Mittagspause mache. Ich halte es für blanke Dummheit und frage mich, was der Körper in 10 Jahren dazu sagt. Magengeschwür? Der Vorteil des Alters - man weiß, dass man nicht unsterblich ist und der Körper nicht verzeiht.

Königreich des Familienlebens

Schöner kann man das, glaube ich kaum sagen. Aus "Ghost" von Robert Harris "Die meisten meiner Freunde waren schon vor langer Zeit ins Königreich des Familienlebens übergewechselt, aus dessen entlegenen Provinzen nach meiner Erfahrung kein Reisender jemals wieder zurückkehrte". Hat meine vollste Zustimmung.

To-Do-Listen

Amüsant die To-Do-Liste von Anke Gröner. So schnell wird das mit dem Sterben dann wohl glaube ich nichts.

Schritte

Das Testament ist gemacht. Der nächste Schritt soll die Patientenverfügung werden. Im Kollegenkreis kam sogar die Befürchtung auf, dass eine Lebensversicherung dann nicht mehr ausgezahlt würde. Nicht nur ich bereite mich vor. Worauf eigentlich? Abgesichertes Sterben? Mit 30 die Lebensversicherung ab 40 die Patientenverfügung? Was kommt ab 50?

zum Schmunzeln

Sarah Hakenberg und morgen werde ich berühmt -

Möglichkeiten

In meiner Abfrage bei Monster gibt es 1300 Vollzeitstellen im Ballungsgebiet - und 38 Teilzeitstellen. Das bedarf keiner weiteren Kommentare.

Frauen der Woche

Frauen der Woche - aus brigitte.de. Weil sie uns sonst nicht auffallen würden.